Dortmund

Schaufenster in der Münsterstraße
Schaufenster in der Münsterstraße
Platz vor der Sankt-Joseph-Kirche in der Münsterstraße
Platz vor der Sankt-Joseph-Kirche in der Münsterstraße

Das Viertel Nordmarkt in der Dortmunder Nordstadt hat insgesamt 28.077 Einwohnende und ist ein traditionelles Arbeiter*innenviertel. Die Gegend ist nördlich des Hauptbahnhofs gelegen und zeichnet sich durch eine hohe Bevölkerungsdichte sowie eine hohe Fluktuation aus. Ähnlich wie Cureghem ist das Gebiet seit den 1960er Jahren durch eine Immigration so genannter „Gastarbeitender“ vor allem aus der Türkei geprägt. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren zogen zudem bulgarische und rumänische Migrant*innen und in jüngerer Zeit eine beträchtliche Anzahl syrischer Geflüchteter in die Nordstadt. 76,5 % der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund, von denen 55,2 % nicht die deutsche Staatsbürger*innenschaft besitzen. Die Armutsquote – gemessen als Anteil der Einwohnenden, die von Sozialhilfe leben – liegt bei 18,2 % und damit deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 9 %. In Deutschland wurden Geflüchtete ursprünglich eher positiv als Opfer von Gewalt gesehen. In jüngerer Zeit gewinnen jedoch Diskurse um eine Angst vor „Islamisierung“ und kulturellen Unterschieden der muslimischen Migrant*innen an Bedeutung. Auf lokaler Ebene gehören Rom*nja in allen drei Forschungskontexten zu den am stärksten stigmatisierten Personen. Ebenso wie alteingesessene Migrant*innen sind auch Neuhinzugezogene heterogen in Bezug auf ihre Herkunftsländer, ihr Alter und ihr Geschlecht, ihren rechtlichen Status, ihre Fähigkeiten und ihre Absichten, zu bleiben, an andere Orte zu ziehen oder in ihr Herkunftsland zurückzukehren. Das Projekt wird kürzlich Zugezogene mit unterschiedlichen Hintergründen einbeziehen, was es erleichtern wird, mögliche Unterschiede beim Zugang zu AI (Ankunftsinfrastrukturen) in Abhängigkeit von Faktoren wie Herkunftsland, Rechtsstatus, Sprache, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht und Bildungshintergrund zu eruieren. Dieser Ansatz soll auch dazu beitragen, herauszufinden, inwiefern bereits länger ansässige Migrant*innen je nach dem Hintergrund der „newcomer“ unterschiedliche Arten von Unterstützung anbieten.

Asset 16
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